Der Bahnhof Bühl (Baden) im Maßstab 1:87 (H0) |
Die Vorgeschichte : |
Es ist wie immer, wenn mehrere Leute in einem Verein eine Idee haben, dann macht man es...! Nur wer bei uns im Modellclub 1:87 die Idee mit dem Nachbau des Bahnhofs Bühl (Baden) hatte, wissen wir so genau eigentlich nicht mehr. |
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- eine 2 -gleisige Hauptbahn |
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Uns war auch inzwischen bekannt geworden, dass es einen Modellbauer namens Kurt Nesselhauf aus Neuwied gab, der die Bühlertalbahn ab dem Bahnhof Bühl nachgebaut hatte. |
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Erste Schritte : |
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Gehen wir aber wieder zurück ins Jahr 2001. Gleich nach unserem Beschluss gingen die Recherchen zum Gleisverlauf, den Gebäuden und dem nahem Umfeld des Bahnhofs los. |
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Der nächste Versuch : |
Im Sommer 2008 wurde der Autor dieses Berichts (1.Vorsitzender) durch ein Telefonat wieder an den Bahnhof Bühl im Modell erinnert. Der Modellbauer Kurt Nesselhauf wollte im Herbst 2008 zum letzten Mal seine preisgekrönte „Bühlertalbahn“ in Bühl zeigen und anschließend verkaufen. Und eben selbiger war am Telefon und bot dem Modellclub 1:87 „seine“ Bühlertalbahn bis zum Bahnübergang „B3“ in Bühl nach der letzten Ausstellung zum Verkauf an. Man kannte sich ja schon einige Zeit und schnell war man sich handelseinig und der Deal in trockenen Tüchern. Und da kam der Bahnhof Bühl wieder ins Gedächtnis. Mit dem Einverständnis von Herrn Nesselhauf konnten wir einige Zeit später bei dieser letzten Ausstellung der Bühlertalbahn in Bühl unser halbfertiges Kartonmodell hinzustellen. Wir haben uns damals mit Herrn Nesselhauf „verständigt“, bis 2010 den Bühler Bahnhof fertig zu bekommen und dann die erworbenen Teile zusammen mit unserer Modulanlage zu zeigen. Doch die Zeit spielte uns wieder einen Streich.... Die Module der Bühlertalbahn wurden inzwischen bei uns im Vereinsheim eingelagert und das Bahnhofsmodul wieder eingepackt. Jetzt standen wir vor dem Problem, dass die Nesselhauf -Module nicht kompatibel waren zu unserer Modulanlage, sei es landschaftlich, mechanisch und vor allem elektrisch. Es ging nun hauptsächlich darum die bestehenden Bühlertalbahnmodule so einzubauen, dass wir den Bahnhof Bühl in unsere Anlage vollständig integrieren konnten, wie wenn es immer schon so gewesen wäre. Jetzt hatten wir ein klares Ziel vor den Augen und konnten beginnen...! |
Jetzt geht’s richtig los : |
Im Frühjahr 2011 ging es zum zweiten Mal an die Arbeit. Mit einem inzwischen neu erworbenen Lasermessgerät ging es wieder nach Bühl zum vermessen. Viele weitere Maße konnten gewonnen werden, zusätzlich weitere Bau - Erfahrungen halfen uns enorm weiter und so konnten einige Wochen später die komplette Skizzierung und Bemaßung des Bahnhofs vorgelegt werden. Jetzt mussten wir uns noch einig werden, in welcher Zeit das Gebäude entstehen soll – wir entschieden uns für das Jahr 1954, dem letzten Jahr vor Beginn der Umbau- und Elektrifizierungsmaßnahmen. Dies war ein eigentlich ein Widerspruch zu unserer in der „Jetzt-Zeit“ gehaltenen Modulanlage, aber wir sind der Meinung, dass dieses Modell mehr unter den heimatgeschichtlichen Aspekt fällt. Der Bahnhof kann ja auch ohne Modulanlage in einem Museum o.ä. gezeigt werden.... Trotzdem sind wir hier auf die Meinungen der Ausstellungsbesucher zu diesem Experiment gespannt. |
Konstruktionszeichnung des Bahnhof Bühl von G. Künzel |
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Die Nebengebäude : |
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Natürlich besteht der Bahnhof nicht nur aus dem großen Empfangsgebäude sondern auch aus den kleinen Nebengebäuden. Auf den alten Bildern entdeckten wir leider nur die Dächer des Nebenbahnhof der MEG, die Bahnsteigholzüberdachung und ein altes Toilettenhäuschen sowie einige kleine Details am Rande. Da es von diesen Nebengebäuden natürlich keine Zeichnungen, Bilder etc gab, war eigentlich das berühmte Nachbauen vom Foto angesagt. Der Nebenbahnhof der MEG entstand dabei aus einem Lasercutbausatz von MBZ, der einige kleine Umbaumaßnahmen über sich ergehen lassen musste, so z.B. Fenster und Türen etwas versetzen und eine Tür ergänzen . Die Bahnsteigüberdachung entstand aus 2 verschiedenen Lasercut-Bausätzen (Bahnsteig und Holzgüterschuppen) ebenfalls von MBZ. Aus 2 verschiedenen Bausätzen von Casalux sowie Resten aus der großen Bastelkiste fertigten wir das Toilettenhäuschen, wobei wir hier mehr Wert legten auf eine bestimmte Größe als auf ein 100%-vorbildgetreues Aussehen. Wie heißt es so schön: „der Gesamteindruck muss stimmig sein“. Diese Gebäude waren über den Sommer 2012 fertig gestellt worden. |
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Bahnsteigüberdachung |
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Die Einzelteile kommen: |
Rund 5 Wochen nach Übersendung der Daten kam eine größere Schachtel mit vielen kleinen und großen Teilen aus der Werkstatt von Christof Plischka. Der Bahnhof war da....! |
Inzwischen sind einige Jahre ins Land gezogen und vieles hat sich ereignet. Die Zeit rannte davon, einige andere Baustellen kamen hinzu und leider auch Todesfälle im Verein von sehr aktiven Mitgliedern. So schreiben wir inzwischen das Jahr 2019. Der Bau des Bahnhofs Bühl ist schon längere Zeit beendet worden, deshalb nochmals einen kurzen Rückblick, was wir noch gemacht haben. Das fertige Bahnhofsgebäude wurde auf das Modul aufgeklebt, nicht ohne vorher noch Kabel für die Beleuchtung vorzubereiten. Das ganze Gebäude erhielt beidseitig eine schöne warmweiße LED-Beleuchtung. Als Erinnerung an die alte Zwetschgenverladung an der Güterhalle, die wir nicht nachgebaut haben (vielleicht mal irgendwann 2030), haben wir eine Wiese mit alten Zwetschgenbäumen erstellt, wo sich die Bauern mitten in der Ernte befinden. Das Problem war nur, es gab keine Zwetschgenbäume im Modell…! Nach einigen Zwetschgenwasser zur besseren Gedächtnisunterstützung hatten wir die Lösung. Wir verwendeten dunkelblau/lila-farbener Dekorsand als Zwetschgennachbildung. Na dann Prost….! Ein weiterer Schritt in der Baufolge war das Erstellen des Umfeldes im Bauzustand von 1954/55. Hier half uns das Stadtarchiv Bühl unter Leitung von Michael Rumpf weiter. Er versorgte uns mit historischen Fotos aus dieser Zeit. Ein Dank auch an Vereinsmitglied Thomas Gries, welcher uns die notwendigen Kontakte herstellte. Anhand dieser alten Bilder erstellten wir das ganze Umfeld des Bahnhofs und statteten die Straßen mit zeitgenössischen Figuren und Fahrzeugen aus. Hinzu kamen die beiden Durchgangsgleise der Hauptbahn sowie die Bahnsteige auf beiden Seiten. Die Signalmeisterei wurde ebenso wie der Bahnhof in Lasercut erstellt und genauso gestrichen, zusammengebaut und veredelt. Dann durfte der Elektriker ran und sämtliche Beleuchtungselemente wie Bahnsteiglampen, beleuchtete Autos usw. anklemmen. Nach mehreren Versuchen war das Thema ebenfalls erledigt. Viele kleine Detailierungsmaßnahmen folgten noch, ehe der Bahnhof 2014 so ziemlich fertig war und danach oft auf diversen Ausstellungen gezeigt wurde. Ich will hier nicht jeden kleinen Bauschritt beschreiben, das würde den Bericht doch erheblich verlängern. Kommen Sie einfach vorbei bei einer unseren vielen Ausstellungen, wenn wir den Bahnhof im Einsatz zeigen und fragen uns dort, was Sie wissen wollen…! Wir haben inzwischen auch beschlossen, dass wir den Bahnhof vorbildgerecht mit dem MEG-Schmalspurteil ergänzen werden. Dies ist für 2019 und 2020 geplant. Die Holzteile sind fast fertig und werden später auf der Gleisseite vor den Bahnhof angesetzt. Das werden wir dann aber im MEG-Teil auf dieser Homepage berichten. Weil eine kleine MEG-Anlage haben wir auch noch….! Ganz zum Schluss dieses Berichtes möchte ich allen Mitgliedern und Helfern danken, die sich um den Bahnhof Bühl gekümmert bzw. den Bau tatkräftig unterstützt haben. Wie bereits erwähnt, ist einer der Miterbauer, nämlich Frank Bäuerle, 2017 verstorben. Ohne seine Unterstützung und die Tipps, die er uns gegeben hat, hätten wir es nicht so gut hinbekommen. Ich hoffe, Sie überzeugen sich ebenfalls von der guten Arbeit und besuchen uns bei einer der nächsten Ausstellungen irgendwo in Baden , dem Elsass oder irgendwo anders…. |
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Der Bahnhof Bühl im Orginal |
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Das fertige Modell vom Bahnhofsgebäude |
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Das Modell beleuchtet |
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Thomas Kohler |
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